Aktuelles

19.06.2019

„Gewaltfreie Kommunikation ist ein jahrelanger Lernprozess“

Stuttgart/Lobbach. Gewaltfreie Kommunikation stand im Mittelpunkt des dritten Weiterbildungs-Wochenendes zu Inklusionsreferentinnen des Zentrums selbstbestimmt Leben in Stuttgart. Die Frage, wie die Referentinnen Anliegen zum Thema Inklusion auch bei schwierigen Gesprächspartnern möglichst konflikt- und gewaltfrei vorbringen, war zentral.
„Wichtig in der gewaltfreien Kommunikation nach Marschall Rosenberg ist zunächst, bei sich selbst zu bleiben“, erklärt Volker Kaiser, freier Dozent für gewaltfreie Kommunikation, die Grundlage des Modells. Für jede Botschaft an den Gesprächspartner sei maßgeblich, von sich auszugehen und so auch zu kommunizieren. Nach Rosenberg findet Kommunikation zunächst in vier Schritten statt. „Was beobachte ich? Was fühle ich? Was ist mein Bedürfnis? Was ist meine Bitte? Mit diesen Fragen und Antworten im Kopf kann man bei sich bleiben und möglichst vorwurfsfrei kommunizieren“, ergänzt die freie Dozentin für gewaltfreie Kommunikation Gabriella Bökönyi. Wer sich über diese Schritte klar sei, vermeide dadurch viele Konflikte. Denn dann sei die Wahrscheinlichkeit kleiner, dass der Gesprächspartner einen Vorwurf heraushört. „Sich gewaltfreier Kommunikation bewusst zu werden und diese anzuwenden ist ein jahrelanger Lernprozess“, fasst Volker Kaiser zusammen. Der mit einer Hörbehinderung lebende gelernte Schreiner lernt und lehrt gewaltfreie Kommunikation seit Jahren und fügt hinzu: „Der Lernprozess ist eigentlich nie abgeschlossen.“ Dieses Bewusstsein nahmen auch die Teilnehmer der Weiterbildung mit. Einige möchten sich weiter mit gewaltfreier Kommunikation nach Marshall Rosenberg beschäftigen. Andere merkten für sich, dass ihnen dieses Modell nicht zusagt. Der nächste Teil der Weiterbildung zu Inklusionsreferenten*innen findet im Oktober in Lobbach statt.

Mehr Informationen zum Projekt und zu den Referent*innen finden Sie unter
www.zsl-empowerment.de

Februar 2019

Foto von den Referent*innen beim Präsenzmodul 2 im Februar 2019 mit Reni Berg in Lobbach.
Referent*innen beim Präsenzmodul 2 im Februar 2019 mit Reni Berg in Lobbach